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Geschichtlicher Abriss Bechhofen/Pfalz in Kurzform

-Ein Text von Reimund Palm 29. März 2011-

Erstmals urkundlich erwähnt wird Bechhofen in Dokumenten während der Regierungszeit von Kaiser Heinrich VI. (1190-1197), in dem der Name „Simon von Bechhofen“ erwähnt wird (in verschiedenen Schreibweisen sogar bis 1304, es gab offenbar mehrere Generationen gleichen Vornamens dieses Rittergeschlechts im Ort). Da das Dokument ohne genaue Datumsangabe vorliegt, entschied sich die Gemeindeverwaltung dazu, das Krönungsjahr 1191 von Kaiser Heinrich VI. durch den Papst als erste urkundliche Erwähnung zu nutzen.

Am Ende des Dreißigjährigen Krieges sind von den ehemaligen Bechhofern keine mehr im Ort geblieben. Die Menschen sind durch die Kriegsunwirren geflohen oder umgekommen, auch der Ort selbst war zerstört. Erst allmählich füllte sich Bechhofen wieder mit Leben durch Zuzug neuer Familien.

Entscheidenden Einfluss auf den Ort hatte die Einrichtung des Schlosses Karlsberg in unmittelbarer Nähe auf dem damaligen Luisenhof nahe des heutigen Ortes Sanddorf. Der Herzog von Pfalz-Zweibrücken, Karl II. August, erwählte diese Lage als Standort für sein neues Traumschloss, das in seinen Dimensionen dem des französischen Königs Versailles schon sehr nahe kam. Da der Herzog einer Schar von Arbeitern und Hilfskräften bedurfte, setzten sich einige Familien, die auf dieser Schlossanlage Beschäftigung fanden, in dem kleinen Ort Bechhofen wegen der günstigen Nähe nieder. Doch bedingt durch die Französische Revolution und die dadurch bedingte Zerstörung von Schloss Karlsberg war die Residenz des Herzogs nur von kurzer Dauer.

Mit Beginn des Industriezeitalters in den nahe gelegenen Hütten- und Bergwerken im Saargebiet, heute Saarland, änderte sich auch die Infrastruktur des Ortes. Aus dem bisher überwiegend bäuerlich strukturierten Ort wurde mehr und mehr eine Gemeinde, in der auch Hütten- und Bergwerksarbeiter ihr Zuhause fanden. Prozentual gesehen ist das 19. Jahrhundert der Zeitraum mit der am stärksten wachsenden Einwohnerzahl.

Bis zum Jahr 1901 wurde Bechhofen von der Nachbarstadt Homburg mitverwaltet. Dann wurde Bechhofen selbständige Gemeinde. Mit der Verwaltungsreform 1972 wurde Bechhofen der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land zugeteilt und dem Kreis Pirmasens, heute Südwestpfalz, zugeordnet (zuvor Landkreis Zweibrücken).

Die günstige Lage des Ortes zur nahe gelegenen Kreis- und Universitätsstadt Homburg/Saar ist ein wesentlicher Grund dafür, dass Familien in dieser ruhigen Lage mit funktionierender Infrastruktur ein neues Zuhause finden, gemäß dem Grundsatz: „In Bechhofen lässt sich’s gut leben!“.